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ART & CULTURE

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DIE WEGE ZUM SKLAVENMARKT

13. August 2019

Stellen Sie sich vor, Sie stehen an einem sonnigen Tag im 21. Jahrhundert vor dem Zentrum für nationale Kultur in Ghana und erleben, wie Menschen auf die gleiche Weise wie vor Jahrhunderten in die Sklaverei verkauft werden. Was würde Ihnen durch den Kopf gehen und was würden Sie tun?

Die Wege zum Sklavenmarkt

Journey to the Slave Market ist ein Projekt des Hamburger Künstlers Ekow Quagraine, welches die Szenarien eines Sklavenhandels in bewegenden und schockierenden Bildern darstellt. Es ist eine offene Straßenperformance, die die Menschen dazu auffordert, über das nachzudenken, was sie tun müssen, um solch verstörende Umstände in der Gesellschaft zu ändern. In der Öffentlichkeit eine so offensive Bewegung anzustoßen zeugt für den in Ghana geborenen Künstler von Mut und Courage, vor allem weil man heut zu Tage immer noch mit Einschüchterungen rechnen muss, wenn es um mutige aussagen geht.

 

 

In dem Bestreben, sich selbst neu zu erfinden, sich selbst zu überprüfen und neu zu bewerten sowie die vielen Faktoren, die zur Sklaverei seiner Vorfahren beitrugen, historisch zu kontextualisieren und zu untersuchen, begann Ekow Quagriane, sich als Sklave zu verkaufen, auszuziehen und sich Ketten und Handschellen anzulegen. Auf die Frage, wie er sich durch diese Erfahrung fühle, antwortet er:

 

„Am Anfang war es schwierig, weil es all die Gräueltaten in Erinnerung rief, die meine Vorfahren erlitten hatten. Aber ich wollte auch ihren Schmerz und ihre Ängste spüren.“

 

Trotz der extremen Bedingungen, denen er sich aussetzte, schien seine Botschaft anzukommen. Er beschreibt die Szenerie als tief bewegend und die Resonanz der Betrachter und Passanten als einfühlsam. In seinen Worten:

 

„Ich erinnere mich sehr gut an einige, die angeboten haben, mir Wasser zu geben. Vielleicht

haben sie gemerkt, dass ich durstig bin oder es brauchen könnte. Ich glaube, sie waren in einen Diskurs verwickelt, darüber was wir als Menschen für uns selbst tun könnten und wie wir Alternativen finden könnten, um unsere Probleme gemeinsam zu lösen. “

 

Mit der Straßenperformance versucht Ekow Quagriane zu demonstrieren, dass ein kleiner Impuls, eine kleine Aktion und ein bisschen von jedem dazu beitragen kann, Vorurteile zu ändern und die Gesellschaft umzugestalten.

 

Wie würden Sie Ungerechtigkeit definieren und beeinflussen die Faktoren, die Ungerechtigkeit ausmachen, die heutige Gesellschaft?

 

Senden Sie Ihre Antworten an info@artcraftliving.com.

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